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Baden am Thunersee

Baden am Thunersee

Endlich mal ins Wasser hüpfen! Bei den aktuellen Temperaturen um die 30 Grad war das genau die richtige Entscheidung, obgleich unser Ausflugsziel – der Thunersee – nicht grade um die Ecke ist. Gute 2 Stunden bei der aktuellen Baustellensituation sind eine einzuplanende Fahrzeit von Baselland aus. Wir haben uns für diesen Samstag direkt an die Seestrasse 119 nach 3800 Unterseen begeben.  Natürlich habe ich mit wenig freien Plätzen (auch Parkplätzen) gerechnet. Pustekuchen! Hingefahren, geparkt, einen tollen Tag verbracht und ohne Staus bei den Parkplätzen wieder weggefahren. Nun sitze ich hier total im Eimer, müde und rot wie ne Hummer – aber zufrieden und sicher, dort wieder mal hinzugehen.

Die Anlage dort wird privat verwaltet, weshalb irgendwann mal jemand mit ner Rolle Tickets in der Hand vorbeikommt und Kohle einkassiert. CHF 3.50 ist der Preis pro Person, was mehr als gerecht ist. Die Wiesen sind ohne Blumen (und somit ohne Bienli) und mit schön weichen und dennoch kurzen Rasen. Es gibt natürlich WC’s und ein Restaurant. Wir haben allerdings einen Mini- und einen Micro-Grill dabei gehabt, die so richtig schön bei um die 27 Grad Temperatur gebollert und dabei einer Art glühende Mini-Lava in die Atmoshpäre geschleudert haben. So hatte jeder von uns im Minutentakt dieses “Aaaaaahh verdammt” in die Gesprächsrunde mit eingebracht. Ja, ne… wir können doch nicht im Abstand von 5 Metern um die Grills liegen!? Wer soll denn die Wurst drehen? Also neeee.

Nun bin ich mir sicher: ich muss endlich mal dieses Standup Paddeln ausprobieren. Hätte ich machen können. Denn das gibts da. Kosten 20 Stutz in der Stunde oder 50 am Tag (soll ja auch die geben, die auf diesen Brettern halbe Weltreisen unternehmen). Das Allerbeste dabei ist ja: Wir hatten ja ein Paddel gemietet! Und da mein Zeitmanagement durch die Hitze wohl irgendwann zwischendurch nach rechts abgebogen ist, hab ichs trotz dem “willste net auch ma probieren?” tatsächlich nicht getan. Nada. Stattdessen bin ich aber Kajak gefahren. Eine Stunde kostet auch hier 20 Stutz, es können aber 2 mit dem Kajak fahren. Ins Wasser gefallen bin ich ganz zum Schluss dann doch nicht – ich kann aber auch gar nicht beschreiben, welche enorme Energie es meinem Sonnen-Hardcore-bestrahlten Körper abverlangt hat! Diese blitzschnelle, ruckartig taumelnde Bewegung in die Richtung “weg vom Wasser” mit Herzinfarkt-Anzeichen und halber Gesichtslähmung. Das alles passierte innerhalb 2 Sekunden. Denn ehrlich gesagt fallen die Wassertemperaturen nicht in die Wellnesstemperaturbereiche. Gut… auch hier gibts ja die, die im Winter an irgendeinem zugefrorenen See ein Loch schneiden und dann nicht einfach nur mal nachschauen wollten, ob da auch wirklich Wasser drunter ist! Neeeeiiinn… die hüppen da rein. Da am Thunersee warens um die 20 Grad. Vielleicht auch ein bisschen weniger, was mir dieses ständige Unterkieferklappern während das Schwimmvorgangs verraten haben. Ja und ich wollte immer schon früher raus, aber da gabs kein Ausgang und so musste ich doch tatsächlich bis in den weit gelegenen Hafen schwimmen, wo es durchaus passieren kann, dass man vom Passagierschiff überascht wird. Wenn es leise von hinten angetuckert kommt…. dann irgendwann kommt dieses bis nach Spanien tönende Horn. Einmal. Aber richtig. Und wenn du dann irgendwo so zwischen Schiff und Hafen rumplätscherst….

Seitdem ich die nicht genutzte Chance zum Standup Paddeln hatte, konnte ich dann noch am späteren Verlauf des Abends live mit ansehen, wie eine sportlich erscheinende Frau ein eben solches Paddel aufpumpte und danach in den Sonnenuntergang verschwand. Es hat schon was von Abenteuer, ganz besonders, wenn man sieht, wie sportlich eingestellte Menschen mittleren Alters diese Aktivität bis ins kleinste Detail perfektioniert haben. Die sind angekommen. Oh ja. So wie dieser da auf dem Bild dort. Und das ist Stefan W., einer der Pioniere beim SUP Sport. Hier beim Beginn seiner Kür “Kaiser Wilhelm”. Diese Körperhaltung! Faszienierend.

Ach ja! Heute konte ich dann auch noch in Erfahrung bringen, dass diese Geschichte mit dem Paddeln bereits seit etwa 2 Jahren n super Hype ist. Na prima. Ich meinte, es hätte doch auch im Aldi oder Lidl auch schon mal sowas gegeben, denn ich erinnere mich an mein verschämendes Grinsen und mein schlacksiges Kopfschütteln bei dem Anblick des (so vermutete ich) Surfboardes mit Paddel für die, die noch schnell ne Welle hochkommen wollen. “Die kommen aber auch auf immer bescheuerte Ideen. Echt. Wo soll das noch hinführen?”. Erst jetzt… nach offensichtlich 2 Jahren erfolgreicher Abschirmung von Informationen und Geheimhaltung…. wird mir alles klar. Und nun muss ich da unbedingt drauf. Wenn ich da an wen auch immer eine kleine von unten heraufschauende Bitte anbringen darf, dann hätte ich gerne mal ein paar Grad wärmeres Wasser. Denn ich werde glaub mal wässern bei meinen Startversuchen.

Also ich fands dennoch super dort und damit ich mich immer wieder mal daran zurückerinnern kann, die Adresse nicht vergesse oder sonst mit nem geistigen Loch zu tun habe, hab ich mir das doch gleich so egoistisch wie ich bin für mich hier aufgeschrieben. Genau. Für euch hab ich aber noch dieses eine Bild vom Sonnenuntergang am Thunersee. Ich würde die Locationen als ein Erfolgsgarant für nen schönen Badetag sehen – insofern mans durch die Staus und Baustellen bis dorthin geschafft hat.

Nachtrag: Natürlich hatten wir Sound mit dabei, was den Tag nochmal mit mehr Bewegung belegt hat. Ja natürlich! Auch Fusswippen, mit den Fingern Schnipsen und mit dem Hinterteil wackeln ist auch nicht ohne! Oder meint ihr so ne Rüttelplatte is jetzt gross was anderes? Hier ist der Sound zum Seefeeling, ganz im Namen der tollen Location:

Ganz oben auf dem Jungfraujoch

Ganz oben auf dem Jungfraujoch

Ach war das heute ein schöner Tag. Ich bin auf dem Jungfraujoch gewesen. Natürlich sportlich von Grindelwald aus mit der Bahn hochgefahren und – ausser einer kurzen aber steinigen Wandereinlage mit wundervollen Ausblicken über Bergketten, die ich teilweise noch nie gehört oder schon oft gehört und bei der Menge an Bergen bereits mehrfach vergessen habe – auch wieder runtergefahren. Die Fahrt nach oben geht zeimlich rasant, bei der Abwärtsfahrt kam mir schon der schreckliche Gedanke, der Zugführer ist vielleicht mal kurz eingenickt. Nein…. natürlich ist das eine Sicherheitsmassnahme, eine, die einfach lange geht. Dennoch ist der Besuch des doch so bekannten über 3500 Meter hohen Hügels ein Erlebnis fürs Auge. Absolut. Wenn man die meiste Freude abkriegen will, sollte man die Augen nicht so intensiv auf die Preise richten. Wer da oben was essen möchte, legt halt mal gut 7 Stutz für ein 20 cm langes Brötchen hin. Der Preis zum hoch- und runtergleiten (in der Bahn) ist 120 Franken, wenn man einen Sitzplatz reserviert (das kostet CHF 10.00). Aaaaaber die Zeit muss eingehalten werden. Wer sich z.Bsp. bei plötzlichen Witterungsänderungen früher auf den Rückweg machen will, kann sich den gesicherten Platz im Zug nur noch als Souvenir an die Mütze kleben.

Oben bei der Eiger-Gletscher-Station gibt es einen künstlich angelegten See. Reinspringen traute ich mich nicht, weil erstens niemand drin war, ich nicht weiss, ob man das überhaupt dürfte und der See sieht so kalt aus, dass einem gleich die Augen einfrieren…. nur vom hinsehen. Nebenan gibts aber 3 Bänke, die im Wasser stehen, Jungfrau, Mönch und Eiger heissen und eine Art “Kneipp Bad” sind. Die gestressten Füsse nach ner Wanderung dort reinzustellen ist ne Wohltat. Für mich auch. Aber für mich warens nur so 10 Sekunden. Heiland Herr Gesangsverein ist das Wasser kalt! Das die sich dort drin befindlichen Kaulquappen überhaupt bewegen können, wundert mich doch sehr. Handtuch mitnehmen um die Füsse abzutrocknen! 

Mein Fazit und die Tipps für die, die sich nach ganz oben bewegen wollen:

Zuerst sollte man immer das Wetter im Auge behalten. Die Fahrt zum Jungfraujoch bei Nebel oder Regen ist Verschwendung – dafür ist der Blick bei klarem Wetter einfach zu atemberaubend. Ganz oben liegt Schnee. Das mal nur nebenbei. Und noch relativ viel. Und es ist nicht das ideale Badehosen- oder Sommerkleidchen-Wetter. Ich war heute mit nur noch einem total baff aus der Röhre schauenden Franzosen die einzigsten, die kurze Hosen anhatten und dies offensichtlich bereuten. Unten im Tal hingegen sind lange Hosen eher das Problem. Also Klamotten für oben mitnehmen. Auch ein Handtuch für die Kneipp-Bad-Pause um die Füsse nicht nass zurück ind die Schuhe drücken zu müssen. Nehmt was zum Essen mit, damit der grosse Hunger nicht oben den Geldbeutel leerfegt. Eine Portion Spaghetti Bolognese kostet um die 30 Franken und es könnte auch zur Corona-Zeit etwas länger gehen. Vergesst die Kamera nicht. Und wer hat: Halbtax mitnehmen. Dann könnt ihrs mal geniessen da oben. Und Grindelwald alleine ist ja auch ein paar gute Stunden wert.