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Hoooolunder oooohoooo

Hoooolunder oooohoooo

Na schau mal einer an…. wer ist denn da. Genau. Da isser wieder. Mancher hat schon gedacht, ich wäre in der Marmelade untergegangen. “Wenn er am kochen is, gehts ihm gut” – das hab ich schon so hinter manch vorgehaltener Hand vernommen. Und das stimmt auch irgendwie. Gekocht hab ich die Tage echt nicht. Nun hat mich das Megawetter aus der Waagerechten geholt UND dieser wundervolle Geruch der Holunderblüten, die genau vor der Hütte hängen. Wie zum Teufel soll ich da auch dran vorbeikommen?! Es ist unbestritten eins der erfrischensten Getränke, wenn man in der prallen Sonne auf dem Balkon hockt. Ein paar Eiswürfel, etwas Minze, Holunderblütensirup und Prickelwasser. Fantastisch. Und wer jetzt so richtig Bääm-Bääm-Bock drauf hat (wie soll es auch anders sein): JETZT ist der Moment! Raus in die Natur! Ran an die Blüten. 30-40 Stück reichten für gut 10 Liter Sirup. Das Rezept kommt gleich noch rein. Also auf auf….

OMG – auch das noch!

OMG – auch das noch!

Oh ja, natürlich kann ich gut schlafen. Wie ein Lämmlein hüpfe ich von Wolke zu Wolke (oder von Bettkante zu Bettkante… hier sind der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt), traumhaft…. Käse! Alles Käse! Schwachsinn! kein Auge mach ich zu momentan! Ok, ich kenne die Gründe, aber jetzt schlägts zusätzlich 13 und oben am sternenklaren Sternenhimmel ballert uns ein Supermond das Licht sowas von entgegen, dass ich nach vollkommen fasziniert intensiver Beobachtung seit ner halben Stunden einen Punkt im Blickfeld sehe. Egal wohin ich schaue. Und dieser Supermond, der nach Angaben eines Fernsehsenders (dessen Namen ich natürlich nicht nennen möchte, weil Werbung is nich) in der Sendung RTL Nachtjournal zum dritten und letzten Mal dieses Jahres zu sehen ist…. raubt mir jetzt schon mal präventiv den Schlaf. Meine Augenlider rollen sich fast wie ein Rollo im Affenzahn hoch, wenn ich versuche die Augen zu schliessen – im ernst… das sieht echt komisch aus.

Ich könnte mir einen Schlummertee köcheln, sowas mit Lavendel oder dem eher gruselig schmeckenden Baldrian (sorry, aber echt…. wer das mag, der sollte sich mal beim Doc melden). Ja, das is ne prima Idee. Leider werde ich dadurch nicht einschlafen. Stattdessen verbringe ich die Mond-Baller-Phase (und der scheint mich in jeder Ecke meiner Wohnung im Nebel-freien Gelterkinden zu erwischen) wenigstens nicht an meinem Home-Office-Arbeitsplatz, sondern in dem Raum wo es nix gibt, was von unterhaltsamer Bedeutung wäre. Das mit dem Tee lass ich mal lieber.

Ein Einschlafmittel, was ich mal vom Doc bekommen habe, bringt extrem viel. Das kann ich mir auch einschmeissen. Einfach nicht mit zuviel Wasser, was eigentlich ja richtig wäre, aber die Chance, dass ich dann wieder an dem trostlosen 3m2 Zimmer lande ist bei nahezu 100 Prozent. Und: als Superjoker schlafe ich dann dort ein. Gehe ich aber behutsam mit der Flüssigkeitszunahme um, wird die Tablette wirken. Leider aber nicht sofort oder in einer Stunde, sondern dann, wenn ich praktisch wieder aufstehen müsste. Der Vorgang kann nicht gestoppt werden, wenn ichs mal runter geschluckt hab. Erst schaltet sich dann das Gehirn aus und wenn ich Pech habe stehe ich ich diesem Moment grade im Flur oder an der geöffneten Kühlschranktür, an der ich mich noch kurz vorm geistigen Nockout erwische, wie ich lefzend nach irgend einer Süssigkeit greife. Naja, ich verzichte auch hier lieber auf diese Einschlaftabletten. Die machen einen ja erst mal total BallaBalla, man hat ja gar keine Ahnung mehr, was der Körper grade so macht und ist zu überhaupt nix mehr in der Lage. Dann kommt der Höhepunkt und Shutdown. Und nun trifte ich vom eigentlich logischen und normalen körperlichen Vorgang ab und anstatt den Run so schön auszunutzen und weiter in Position zu bleiben…. tätäääää bin ich kurz drauf wieder wach und mein Gehirn beginnt sich auf Hochtouren zu fragen, was zum Teufel ich in den letzten Minuten vorm Wirkungsstart gemacht habe. Ich hab schon ne Computermaus ins Bett mitgenommen und festgehalten, wie wenns die einzigste Weltweit wäre, Socken unterm Kissen gefunden und bereits mehrfach schön breit auf meinem Handy gelegen. Ein Wunder, dass ich da niemanden angerufen hab.

Morgen wird ein schöner Tag. Mit Sonne. Perfekt zum Schlafen. Unglaublich…. was ein Mist.

Mal wieder gut essen gehen

Mal wieder gut essen gehen

Gell… ist irgendwie ne komische Zeit grade. So wie in einem falschen Film. Eigentlich sieht alles ganz normal aus und doch sind wir belagert von Reglementen, Vorschriften und Beschränkungen. Dagegen tun können wir eh nichts. Wir können aber dazu beitragen, dass sich das Ganze nicht wieder verschlimmert. Und das wird nicht einfach. Weil wir die Gefahr nicht sehen können. Nachweislich positiv hingegen wirkt sich die Situation auf unsere Natur aus. Die Luft ist schon alleine durch die fehlenden Flugis deutlich besser. Und da ist dann aber auch grade die Kehrseite der Medallie: für die Wirtschaft ein Desaster.

Dieser Regenbogen – oder besser gesagt die zwei Regenbögen hab ich direkt vom Küchenfenster aus eingefangen. Ich weiss jetzt nicht, ob das nur mir so geht, aber aus allen Ecken des ehemals römischen Reiches bekomme ich Bilder von genau diesem Regenbogen. Es muss ein Wander-Regenbogen sein. Hier in meinem Fall steht der aber sowas von genau was von exakt überm Restaurant Rössli in Gelterkinden. Das ist natürlich ein Begriff hier in der Region und deshalb heisst die Website auch logischerweise www.gutessengehen.ch – wenn man nur könnte. Bald steht die nächste Lockerung an und ich glaube, wir sind ja alle reif für ein wirklich gutes Essen. Und das gibts da. Den heissen Stein kann man aber nicht essen. Furchtbar. Da verbrennste dir sowas von den Latz. Und auch geschmacklich is das für die Tonne. Aber das Fleisch, was auf dem Stein draufliegt, ist der Hammer! Und das Risotto. Hmmmm. Lasst uns das Rössli in Gelterkinden stürmen! Auf auf an die kulinarische Schleckermäulchen-Front. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Restaurant…. ihr wisst schon. Geht gar nicht. Über die Website www.gutessengehen.ch gibts alle Infos, wie man sich schon jetzt endlich da wieder einen Tisch reservieren kann. Angelo di Venere – so heisst der Capo im Rössli – und ich haben eins gemeinsam: Kochen können wir nicht. Haben wir auch nicht gelernt. Wir kreieren, wir lassen uns inspirieren, wir zaubern. Und wenns dann mal wieder hammermässig schmeckt, dann flippen wir aus. Und zwar sowas von. Und der Angelo erst, weil das ist ja nochmal ne ganz andere Klasse. Und damit wir alle mal auf so richtig leckere Sachen abfahren können, hat mir Angelo zugesagt, ein paar seiner Rezepte auf diesem Blog zu posten.

Ich bin gerade etwas im Arbeitsstress, was meine magere Tätigkeit hier im Blog rechtfertigen soll. Aber ich komme beim Einkaufen einfach nicht an den Früchten vorbei. So ganz langsam entwickle ich mich zum Marmeladen-Johann. Zuerst bin ich bei der Mandarinenmarmelade ausgeflippt, dann bei der Erdbeer- und der Erdbeer-Kokos-Minze Marmelade druchgedreht, dann mit der Blau- und Himbeermarmelade ausgetickt und heute fast ohnmächtig geworden: Ananas-Zitronen-Marmelade! Ja. Richtig gelesen. Alter Vadder… das is mal was erfrischendes. Morgen gibts mal ne Runde klassiche Himbeermarmelade und Heidelbeermarmelade. Dann sollte mein Lager eigentlich voll sein bis 2029. Denkste. Um mich herum schwirren die Geniesser. Und das ist ja was Schönes.

Von Sport bis Zwetschge

Von Sport bis Zwetschge

Was ein idyllischer Ort

Dieser Wasserfall heisst “Giessen”, liegt etwa 3 Kilometer ausserhalb von Tecknau in Richtung Kilchberg und ist ein wahres Idyll. Eigentlich. Mich hats nicht gestört, dass da so etwa 20 Personen an mehreren Feuerstellen um den “See” ihre Würstl gebrutzelt haben. Das Wetter war ja auch traumhaft. Ohne es den dort anwesenden zu unterstellen liegt im, am und um den Wasserfall überall Müll. Ach Mensch. Echt. Ich erinnere mich daran, dass dort ein Fotograf ein erotisches Foto von einem Model machen. Das hatten dann 2 Spatziergänger beobachtet und natürlich sofort die Polizei gerufen. Alter Falter!

Für mich wars heute das erstrebte Ziel. Der Himmel sozusagen. Etwas mehr als 7 Kilomerter entfernt vom Home-Sweet-Home. Weil das Knie meines temporären Nachbarn Serkan Tastemur ihm eine körperliche Verfügung aufgedrückt hat, die das Joggen für noch weitere paar Tage unterbindet… bin ich halt guten Willens und frohen Mutes dort hin gejoggt. Ach so 10 oder 15 Kilometerchen machen mir ja grad mal gar nix aus. Null. Wie wenn nix wär. Ausser den kleinen Nebenerscheinungen: Puls bei 150 +, trotz mitgeführter Flüssigkeit war ich ausgetrocknet wie ne Dörrpflaume, mit jedem Schritt stöhne ich unterbewusst, automatisch, kraftvoll. Wenn ich mal sitze, sitze ich. Der Akt der Erhebung fordert gezielte Muskelanspannungen, die grade nicht so funktionieren. Es kitzelt mehr als sich was bewegt. Lachen muss ich trotzdem nicht. Nur dann, wenn ich mich im Spiegel sehe und feststellen muss, wie hochgradig bescheuert das noch aussieht.

Der Hinweg lief gut, nur 2 kleine Stops, um auf meine Seele zu warten, die ständig hinterher tümpelte. Also wenns da plötzlich gefühlte hundert Kilometer bergauf geht, ja, wie soll ich sagen…. einfach ist das nicht! Die letzten paar Meter komme ich mit letzter Luft angetänzelt, als hätte mich ne Biene irgendwo hingestochen, wo die Sonne nicht so hinscheint. Ja klar haben die Leute sich gefragt, ob ich noch alle Latten am Zaun habe. Hätte ich mich auch gefragt. Hätte mal das Knie von Serkan nicht so bescheuert getan, wären die Steigungen gar kein Problem mehr. Aber man rostet halt auch gleich ein, wenn man nicht dran bleibt. Bin ja selbst dran schuld.

Als ich dann am Wasserfall ankam und ich meine Adrenalin- und Energievorräte zu gefühlten 90 Prozent verschossen hatte, ist mir so richtig deutlich geworden, dass ich diesen ganzen Weg ja auch wieder zurück muss. Aber es lief doch widererwartend gut. Mit Ausnahme der letzten 2 Kilometer und dem Treppenhaus. Die waren die Hölle. Also 100% Hölle… nicht nur so n kleines bisschen, so ein Lagerfeuerchen, nein nein.

Und trotzem musste ich noch einkaufen gehen. Ich frage mich immer noch, wie ich es überhaupt geschafft habe noch vor 20 Uhr im Lidl zu sein (alles andere hat ja schon Stunden zu). Ich hoffe, man hat mir mein momentanes Defizit nicht so angesehen. Ich hab alles gegeben. Mein Nachbar, der ja Schauspieler ist, hätte vor dieser Leistung vermutlich Pippi in die Augen bekommen. Mir wurde der 40 Liter Sack Erde von einem Lidl Mitarbeiter sogar ins Auto getragen (die sind ja alle echt nett hier). Nicht auszumalen, wie das ausgesehen hätte, wenn ich da auf dem Weg zum Auto mit Pauken und Trompeten nen Abgang gemacht hätte. Dann müsste ich mich da auch nicht mehr blicken lassen.

Wie und ob ich morgen in der Lage sein werde, die am Vorabend gebackene Leckerei durch wieder intensive körperliche Betätigung (ja also gut: joggen) bodymässig gut zu machen… steht nun in den Sternen. Vielleicht wird es mir nicht mal möglich sein zu schreiben. Ach doch. Ein Rezept kommt drauf. Das vom “Quetschekuchen”. Wieso kommt die Amra auch aus heiterem Himmel auf diesen Kuchen. Und wie solls auch sein… total bescheuert… ich weiss… habe ich dann heute Nacht einen solchen gebacken. Schmecken tut er ja. Nicht zu süss. Perfekt. Aber eingefrorene Zwetschgen ist kein Vergleich zu den, die man frisch vom Baum holt. Das Rezept poste ich morgen noch.

Ich ess jetzt noch ein kleines Stückchen…. ein ganz ganz klitzekleines. Winzig wird es sein. Ein Krümel… ich hab jetzt aber auch Lust da drauf. Sowas von.

Auf 180 Gad vorheizen

Auf 180 Gad vorheizen

Klar und deutlich kann ich sagen, dass ich das ein bisschen vermist habe. Während meiner Zeit im Radio war grade bei Sendungen um die 4 Stunden das interessanteste, immer wieder neue Menschen, neue Charaktere und neue Geschichten des Lebens zu erfahren. Nun war dieser Abend und die fast 6-stündige Koch-Session ein ähnliches Erlebnis… und so für mich ein perfekter Daily-Tratsch.

Mein Gast und Kurzzeit-Azubi war Gad Fidler. Hier konnte ich ein gemeinsames Dinner mit Liebesgesang zwischen Gad und der Lasagne hinbekommen, weil die Z7 Konzertfabrik unter der aktuellen Krise leidet. Die schönen Events, grade im Sommer, die Open Airs….. es ist zum heulen… alles fällt ins Wasser. Zumindest konnten wir hier die paar Stunden kulinarisch optimal einsetzen und so die Zeit überhaupt finden. Im Normalfall gäbe es für ihn im Z7 ja kaum was zu tun, ausser die Durchführung von Events, Booking, Promotion, Web, Marketing, und und und. Ufff! Einige Jahre sind bei ihm im Musikbusiness schon zusammen gekommen… und das merkt man. Huch… jetzt hab ich doch grade ein Bild vor den Augen…. ja das ist doch…. die drei da haben ja… ach das gibts doch gar nicht… die drei Weisen, die Seher, Merlins, die mit den langen Bärten. Ja, davon ist einer der Gad, der andere Norbert Mandel und der Dritte ist der Dani Beck. Also gut, zumindest Norbert hat glaube aktuell keinen Bart. Aber die drei decken das gesamte Wissenspektrum der Schweizer Rock- und Popgeschichte ab. Ohne Zweifel.

Für diesen ersten Beitrag dieser Art hatte Gad die besten Voraussetzungen: Kochen is nich so seins, aber er würde es doch gerne können und er liebt Lasagne. Als Motivationsschub kam dann noch raus, dass er mal was richtig Gutes für sein Herzblatt kochen will. Und oh ja… die Lasagne ist perfekt dafür. Und zwar genau diese hier.

Aber die ganze Sache verbirgt auch eine dunkle Seite und dementsprechende Gefahren! Gad neigt nämlich dazu, den würzigsten Bestandteil – die Bolognese-Sauce – vor der Lasagne-Hochzeit zu eliminieren! Und zwar mit dem Löffel! Einfach so. Ohne Skrupel! Und das hat er auch mehrfach zu Wort gegeben. Ich musste also vorsichtig sein und ihn immer mal schnell mit einem 56-Kräuter-starken Kaltgetränk mit Pfupf ablenken, wenn ich merkte, die Situation könnte kippen.

Letztendlich haben wirs geschafft, eine extrem leckere, saftige und würzige Lasagne zu erschaffen inklusive der Herstellung der Nudelplatten. Es gibt noch keine Show, die solche Talente wie den Gad präsentieren! Von der ersten Minute ist er ohne Vorkenntnisse mit der Nudelmaschine umgegangen, als wäre er auf ihr geboren (aua… das ist ein schlimmer Gedanke).

War faszinierend und neigt zur Wiederholungstat zu werden.